Solo-Performance 2004 Premiere 2005, Kunsthaus Tacheles, Berlin, Germany |
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Idee, Choreografie, Tanz und Dramaturgie: | Ricardo de Paula |
Musik: | Kiko Klaus |
Sound-Bearbeitung: | Matthieu Burner |
Licht-Design: | Asier Solana, Ricardo de Paula |
Grafische Organisation: | Voodoopop / Lars Mylius |
Kostüme: | Silma Dornas, Ricardo de Paula |
Design / Zeichnungen: | Ilan Waisberg |
Video: | Alexandre Pires, Ricardo de Paula |
ÜBER DIE PERFORMANCE |
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SOLO GEGEN DAS VERGESSEN Ricardo´s künstlerische Erfahrung als Choreograf und Tänzer bringt verschiedene Stile des nationalen und internationalen Tanzes zusammen: Belo Horizonte, Macacos, Kassel, Potsdam, Brüssel, Berlin – das sind nur einige Orte, wo er sich länger aufhielt. Das Reichtum seiner langjährigen Tanzerfahrung prägt das Gesicht von "Tio Zé": mal Schatten, mal Menschen, mal Mann, mal Frau, mal Zeichnung, mal Foto, mal life, mal Videoprojektion, mal angezogen, mal nackt, mal Break Dance, mal Stille, mal Extase, mal Bewegung, mal Folter, mal Wahnsinn. Beim Mischen von Stilen und Sprachen verwendet Ricado alte Bedeutungen für gegenwärtige Tendenzen. Das Solo erinnert an dem Caetano Veloso Song "Haiti" von 1993, komponiert von Gilberto Gil, obwohl es sich nicht explizit drauf bezieht: over from the height the number of the soldiers to see/ Wie der Song von Caetano Veloso, enthält "Tio Zé" dieselbe Klarheit und Rebellion – das ist ein magisches Verwandlungsspiel. Es ist aber eine andere Art von Magie als diese der Meerjungfrauen, die ihre Zuhörer in den Tod führen. Im Gegenteil: "Tio Zé" möchte seine Zuhörer / Zuschauer anregen, über die Grundlosigkeit des Todes nachzudenken. Cláudio Cajaiba |
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PRESSESTIMMEN |
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Ein „Solo gegen das Vergessen“ ist die Tanzperformance des Brasilianers Ricardo de Paula. Das Leben seines engagierten schwarzen Onkels Zé sowie historische Massaker im Tropenland dienen dem Tänzer und Choreographen als Blaupause für die Beziehung zwischen Erinnerung und Straflosigkeit. De Paula, vormals Tänzer bei Christoph Winkler und Felix Ruckert, mischt Stile und Sprachen. |
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Zur Passivität verdammt: Ricardo de Paula nähert sich im Tanz der Hilflosigkeit Seit einiger Zeit lebt der Tänzer Ricardo de Paula in Berlin und zeigt jetzt im Tacheles im Goldenen Saal zum ersten Mal ein Solo, das seiner Heimat Brasilien und der Erfahrung der Hilflosigkeit gewidmet ist. Das Traurigste, erzählt er, sind für ihn Menschen, die sterben, weil sich niemand um sie kümmert. Alt und krank sitzen sie in den Krankenhäusern und warten - und nichts geschieht. In seiner stillen Performance verbindet der Tänzer diese Momente, in denen die innere Verzweiflung wächst wie ein Feuer, dessen Ausbreitung man hilflos zusehen muss, mit Bildern aus der Geschichte Brasiliens, von gewaltsamen Aktionen und Morden. Diese Geschichten, sagt der Tänzer, sind nicht vergessen, auch wenn darüber geschwiegen wird. Der Schrecken darüber sitzt tief in den Körpern der Menschen. |
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PRÄSENTATIONSORTE |
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2005 | Kunsthaus Tacheles, Berlin |